Um 0.30 Uhr deutscher Zeit klingelt der Wecker. Aufstehen, sonst gibts kein Frühstück. Das will ich natürlich nicht verpassen: Toastbrot und Spiegelei.Es ist schon recht warm draußen, gut dass es Ventilatoren gibt. Im Speisesaal sind es etwa 9 Stück. Ein Segen.
Wir leben momentan auf dem Gelände des internationalen Hauptquartiers der OMF, ehemals China-Inland-Mission. Hier wuselt es schon früh, denn mit uns leben hier grade einige Familien. Sie alle verbindet eine Sache, sie wohnen normalerweise in Indonesien, auf Malaysia oder in Thailand. Aber fast alle kommen gebürtig aus Europa oder den USA. Es ist spannend beim Essen zu hören, was sie für ihre Arbeit und ihr Leben antreibt. Ich bemerke Parallelen zu unserem Beruf in Stendal. Aber es gibt auch gravierende Unterschiede. Das Klima oder der Umstand, dass die Kinder zuhause selbst unterrichtet werden. Ich bin gespannt, welche Eindrücke noch folgen werden und ich habe gelernt, was Steff und ich hier eigentlich momentan machen. Man nennt es Visions-Trip. Mit dem Begriff kann man etwas anfangen. Unterwegs sein und sich von Gott inspirieren lassen.
Den restlichen Vormittag widme ich dem Kartenstudium und nach dem Mittagessen machen wir uns auf den Weg in die Stadt. Wir besichtigen eine der fetten Einkaufsstraßen. Preise, die unsere Augen in Angst und Schrecken versetzen. Wir bemerken, dass die Einkaufszentren nicht nur 3 zusätzliche Stockwerke in die Tiefe besitzen, sondern dass sie dadurch auch miteinander und mit der U-Bahn verbunden sind.
Wir erreichen ein mächtiges Hochhaus, welches schon weithin ersichtlich ist. Daneben dutzende Wolkenkratzer und Bäume aus Stahl, die auch ein Hingucker sind. Auf dem Hochhaus angekommen, wirkt alles so klein da unten. Was für ein Wunder. Ist ja auch ein Hochhaus.
Singapur ist sauber und organisiert! Das steht in Reiseführern und hat sich uns heute bestätigt. Kein Wunder. Essen im Bus ist verboten und wird mit einer Geldbuße von 500$ bestraft. Das Einführen von Kaugummi in das Land ist verboten und es wird alles total in Schuß gehalten. Wir fühlen uns sicher in dieser Stadt. Vielleicht ist hier auch die Polizei ganz fit. Alle Motorradfahrer lassen Helm und Gepäck auf dem Bike, wenn sie einkaufen gehen. Auf unserem Gelände sind die Fenster stets offen und der Nahverkehr wird Video-überwacht. Aber diese Stadt ist auch recht grün. Es gibt kaum Smog, weil fast alle neue Autos fahren.
Die Stadt schläft nie. Wir aber schon. In Deutschland ist es 17 Uhr und ich gehe schlafen.