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Es geht schon wieder los…

Hallo und herzliche Grüße aus Havanna! Wir sind heute unseren zweiten Tag in Kuba und der Jetlag hat uns verschont.
Um fünf Uhr morgens haben wir uns in Berlin aus den Hotelbetten gequält und sind zum Flughafen gefahren, es war kalt und dunkel. Um elf Uhr abends (plus sechs Stunden Zeitverschiebung macht wieder fünf Uhr morgens deutsche Zeit) sind wir in Havanna ins Bett gefallen, es war dunkel und warm. Dazwischen lagen zwei sehr ruhige aber sehr lang(weilige) Flüge mit der spanischen Iberia.
Kuba hat uns quasi standesgemäß empfangen. Einreiseprodzedere mit Handgepäckkontrolle und Zollerklärung (damit wir auch ja keine überflüssigen Kosmetikartikel ins Land importieren). Das Gepäck ließ lange auf sich warten und der vermeintliche Grund war dann auch schnell gefunden: Mein Rucksack war geöffnet und ein neues Handy, für unseren deutschen Bekannten in Kuba, entwendet worden. Wir hatten nicht mal die Möglichkeit, es zu verzollen. Tja, das war dann die erste kubanische Erfahrung.Die zweite war da angenehmer und ebenso standesgemäß – wir wurden abgeholt von einem uralten Ford in metallic-grün, bei dem nur noch der dritte Gang funktionierte und man Kopfstützen und Anschnallgurte natürlich vergebens sucht.
Wir verbringen unsere ersten drei Nächte in einer casa particular (Privatunterkunft) in Central Havanna. Ein 10qm-Zimmer mit Minibad, natürlich kein Internetzugang aber Frühstück gibt es auf der Dachterasse. Jetzt sitzen wir gerade in der Lobby eines Luxushotels und nutzen den Luxus von günstigem WLAN. Wir sind dabei, die weiteren Eigenarten des Landes kennenzulernen. Da gibt es noch vieles, wo wir nicht dahintersteigen – vielleicht auch wegen unserer mangelnden Spanischkenntnisse. Vor allem aber, weil der Tourismus hier eines ist: kompliziert. Das Zwei-Währungen-System mit dem Kubanischen Pesos für Einheimische und dem Pesos Convertible (1:1 mit dem Dollar) konnte uns bisher noch keiner genauer erläutern. Die einzige Info, die wir dazu bekommen haben: Es ist kompliziert. Nicht weniger kompliziert ist das mit den Fortbewegungsmitteln. Nicht, dass es keine gäbe. Es ist nur nicht so ganz klar, welche wir nutzen dürfen. Zwei getrennte Bussysteme erschließen sich uns noch, aber weshalb die Fahrradtaxi-Fahrer immer die Straßen meiden, wo die Polizei steht, wenn sie uns durch die Gegend fahren, haben wir noch nicht durchschaut.
Gestern Abend hat Sam dann aller Trennung von Touristen und Einheimischen zum Trotz eine lokale Kneipe aufgesucht, um ein Bier zu trinken. Und da traf er Harry, den Kubaner, der eigentlich Hieronimos heißt und der ihm freudestrahlend erzählte, dass er von 1980-84 in der DDR als Gastarbeiter war. In der Nähe von Magdeburg. Genauer gesagt, in Stendal. Da wurden aus einem schnellen Bier dann doch ein paar mehr. Und er musste versprechen, wiederzukommen. Gut, dass wir noch deutsche Schokolade dabeihaben.
Wie er Kuba fände, fragten die anderen Kubaner. Gut, so Sams vorsichtig-diplomatische Antwort. Soso, antworteten sie. Kuba ist nicht gut, nur soso.
Aber die Playas (Strände), so Sam, die wären doch schön. Ja, die Playas, antworteten sie, die sind schön!

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